Laparoskopie

Eine Laparoskopie ist die derzeit einzige Diagnosemethode, um eine Endometriose zweifelsfrei festzustellen. Eine Laparoskopie wird unter Vollnarkose vorgenommen. Sie ist in der Regel minimalinvasiv, das heißt möglichst schonend, und hinterlässt äußerlich nur sehr kleine Narben. Bei der OP wird die Bauchhöhle mit zwei bis drei Litern Kohlendioxid aufgeblasen. Dadurch weitet sich das Untersuchungsfeld und die Sicht verbessert sich. Zugleich schafft das mehr Freiraum zwischen den Organen für die Behandlung. Für die Diagnose einer Endometriose wird während der OP eine Gewebeprobe entnommen, die dann im Labor untersucht wird.

Laparoskopie ist zugleich die gängigste Methode zur Entfernung von Endometrioseherden im Unterbauch. Während der OP sucht der Operateur bzw. die Operateurin den Bauchraum nach Endometrioseherden ab. Diese werden dann wahlweise durch Verdampfung mit Hochfrequenzstrom, Hitze oder Laser zerstört oder durch Schnitte entfernt. Es ist wichtig sich von einem erfahrenen Operateur bzw. einer erfahrenen Operateurin behandeln zu lassen. Diese sind in der Regel in zertifizierten Endome-trioseeinrichtungen zu finden.

Eine diagnostische Bauchspiegelung dauert circa 30 Minuten. Eine therapeutische Bauchspiegelung, bei der Verwachsungen oder ausgedehnte Endometrioseherde entfernt werden, kann bis zu zwei Stunden dauern. Von der Art und dem Verlauf der OP hängt auch die Dauer des Krankenhausaufenthaltes ab. Bei kleineren Eingriffen kann das Krankenhaus zumeist nach einem Tag wieder verlassen werden. Wie man die Bauchspiegelung verträgt beziehungsweise wie man sich nach der OP fühlt, ist individuell unterschiedlich. Häufig kommt es zu Beschwerden aufgrund des Kohlendioxids, dass sich innerhalb von ein paar Tagen jedoch wieder abbaut.

Erfahrungsbericht zur Laparoskopie von Claudia

Vor dem eigentlichen Eingriff finden Untersuchungen und (Aufklärungs-) Gespräche statt. Auch organisatorische Sachen, wie etwa welche Personen informiert werden dürfen und was alles gemacht werden darf, sollten dann geklärt werden. Ebenfalls zur Vorbereitung gehört die Darmreinigung mit Hilfe von Abführmitteln.
Zur OP nehmt am besten bequeme Sachen mit, Hosen mit weitem Gummizug zum Beispiel, ein Schlafshirt, Schuhe, für die man sich nicht bücken muss und Einlagen für even-tuell auftretende Blutungen. Nagellack und Schminke sollten an diesem Tag keine Rolle spielen!
Bei einer Laparoskopie werden drei kleine Schnitte gemacht: Rechts und links am Unterbauch und im Bauchnabel. Durch diese Öffnungen und durch die Scheide wird dann alles begutachtet. Rechts und links werden nach Bedarf Instrumente eingeführt und durch den Bauchnabel kommt eine Kamera inklusive Beleuchtung. In Operationsvideos ist sehr gut zu erkennen, welchen Einblick die Ärzte in dem Fall haben. Die Bauchhöhle wird mit etwa zwei bis drei Litern Kohlendioxid aufgeblasen. Das dient der besseren Sicht und die Ärzte haben mehr Platz für den anstehenden Eingriff, da sich dadurch die Bauchorgane voneinander trennen.
Viele haben noch einige Zeit mit den Nachwirkungen des Gases zu tun. Das Gas drückt auf das Zwerchfell. Das wiederum trifft einen Nerv, der in die Schulter ausstrahlt, was zu Schmerzen dort führen kann. Anhaltender Magen- und Darmdruck sind auch nicht selten. Je nach OP können Blase und Darm auch mal eine Zeit lang nicht so funktionieren wie gewohnt. Das sollte bei den Ärzt*innen oder Pfleger*innen angesprochen werden!

  • Verträglichkeit der Narkose
  • Kreislaufprobleme nach der OP
  • Eventuell werden stärkere/sehr starke Schmerzmittel benötigt!
  • Fühle ich mich sicherer, wenn ich einen Arzt, bzw. Ansprechpartner in der Nähe habe?
  • Ist für eventuelle Komplikationen jemand für mich da, wenn ich eine ambulante OP möchte?
  • Will ich eine Anschlussheilbehandlung beantragen?

Die Laparoskopie dient sowohl als Diagnose als auch als operative Therapiemethode. Endometriose-Herde werden entfernt und Gewebeproben entnommen. Diese werden dann histologisch untersucht. Hier lässt sich außerdem bestimmen, ob es sich um aktive oder um inaktive Endometriose handelt.

Spannend ist, wie sich Endometriose und Verwachsungen darstellen und wie Endometriose in der Entstehung aussieht. Hier wird ganz deutlich, wie wichtig es ist, zu einem Spezialisten zu gehen. Der einzige Unterschied im Anfangsstadium zu gesundem Gewebe ist wohl, dass Endometriose rau aussieht und nicht glänzend. Nur ein geschultes Auge kann das erkennen. Welche Schwierigkeiten Endometriose auch auf für Operateur/innen birgt, beschreibt Dr. Harald Krentel z.B. in unserer Broschüre »Endometriose- Einflüsse und Handlungsoptionen«

Auf der Seite unserer österreichischen Schwesterorganisation, Endometriose Vereinigung Austria, findet sich eine weitere Beschreibung der Bauchspiegeleung: https://www.eva-info.at/behandlung-ernaehrung/ .

 

Überprüft und aktualisiert: 2020

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